Impfungen

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut in Berlin (STIKO) empfiehlt bei allen Kindern die Impfung gegen folgende Infektionskrankheiten (Stand 28.07.06):

  • Diphtherie
  • Tetanus
  • Keuchhusten
  • Hepatitis B
  • Kinderlähmung
  • Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
  • Masern, Mumps, Röteln, Windpocken als Kombinationsimpfstoff
  • Pneumokokken
  • Meningokokken

Die Kosten dieser Impfungen werden von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

 

Impfungen

Immer wieder sind Impfungen ein Thema in der Sprechstunde. Eine gesonderte Impfberatung klärt, wann und bei welchem Kind welche Impfungen sinnvoll sind, denn auch scheinbar „harmlose“ Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Masern oder Mumps können schlimme Folgen haben. Deshalb sollten alle Kinder und Jugendlichen rechtzeitig geimpft werden.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Impfungen, wurde Ende Juli 2006 von der Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Meningokokken und Pneumokokken empfohlen. Diese werden von den Gesetzlichen Krankenkassen bis zum Alter von 2 Jahren bezahlt. Aber auch danach übernehmen viele Krankenkassen diese Impfungen oder zumindest einen Teil davon.

Aber auch bei Fernreisen sollte frühzeitig an einen entsprechenden Impfschutz für das jeweilige Land gedacht werden.

 

Hirnhautentzündung (Meningitis) durch Meningokokken

Hirnhautentzündung ist eine ernste Erkrankung, die sich innerhalb von wenigen Stunden entwickeln und jeden betreffen kann. Obwohl es Medikamente gibt, können wir Ärzte einen tödlichen Ausgang oder bleibende Folgeschäden nicht immer verhindern. Deshalb ist eine Schutzimpfung besonders wichtig!

 

Pneumokokken

Pneumokokken kommen natürlicherweise auf der Schleimhaut der oberen Atemwege vor. Gefährlich wird es erst, wenn sich um sie herum eine dicke, schleimige Schicht ausbildet, die das Bakterium vor unserem Immunsystems schützt. Es kann sich dann hemmungslos ausbreiten und die Atemwege angreifen. Pneumokokken verursachen u. a. auch Erkrankungen wie Lungenentzündung, chronische Bronchitis, Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung. 70 % aller Todesfälle bei Hirnhautentzündung sind durch Pneumokokken bedingt. Schwere Pneumokokken-Infekte gehen außerdem häufig mit einer Blutvergiftung (Sepsis) einher.

Auch hier kann eine einfache Schutzimpfung vielen schlimmen Erkrankungen vorbeugen!

 

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine virale Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Der Erreger der FSME, das FSME-Virus, wird in erster Linie von Zecken auf den Menschen übertragen. Es sind jedoch auch einige wenige Fälle bekannt, bei denen die Erkrankung durch den Genuss roher Milch von infizierten Kühen oder Ziegen ausgelöst wurde.

Lange Zeit galten vor allem bestimmte Berufsgruppen wie Förster, Jäger, Wald- und Landarbeiter als besonders gefährdet, an einer FSME zu erkranken, da sie besonders häufig von Zecken gestochen werden. Inzwischen sind solche beruflich gefährdeten Personen jedoch meist gegen die FSME geimpft. Daher infizieren sich heutzutage etwa 90 % aller Patienten während ihrer Freizeit mit dem Virus.

In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 200-300 Personen an FSME. Es ist jedoch nicht jeder gleichermaßen gefährdet. Das FSME-Virus tritt nur in bestimmten Regionen auf, in so genannten Endemiegebieten. In Deutschland sind das vor allem Bayern und Baden-Württemberg, aber auch aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen werden vereinzelt FSME-Fälle gemeldet.

 

Wie verläuft eine FSME-Erkrankung?

Eine FSME ist im typischen Fall durch einen zweiphasigen Krankheitsverlauf gekennzeichnet. Sie beginnt dann zunächst mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ähnlich einer Sommergrippe. Unter Umständen ist die Erkrankung damit auch schon wieder überstanden. Bei einem Teil der Infizierten befällt das Virus jedoch das zentrale Nervensystem. Die mildeste Form ist in diesem Fall eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Sie geht mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit einher.

Eine schwerere Form der FSME ist die Gehirnentzündung. Hier sind nicht nur die Hirnhäute, sondern das ganze Gehirn von der Erkrankung betroffen. Es kann neben den Symptomen einer Hirnhautentzündung unter anderem zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen, zu psychischen Veränderungen oder bestimmten Lähmungserscheinungen kommen. Auch das Rückenmark bzw. die entsprechenden Nervenwurzeln können vom FSME-Virus geschädigt werden.

Insgesamt behalten 10 bis 20 % der Patienten mit schwereren klinischen Verlaufsformen der FSME langanhaltende oder bleibende neuropsychologische Restschäden. Relativ häufig treten bei einer FSME psychische Veränderungen wie beispielsweise Antriebsschwäche oder Depressionen auf. Auch Todesfälle durch FSME sind bekannt. Insgesamt sterben etwa ein bis zwei % der Patienten, bei denen das Virus das zentrale Nervensystem befällt.

Eine ursächliche Therapie gegen FSME gibt es nicht! Ist sie einmal ausgebrochen, kann man nur versuchen, die Symptome zu lindern. Es ist daher besonders wichtig, Infektionen von vorneherein zu verhindern. Bei Aufenthalten in Endemiegebieten kann daher eine Impfung gegen FSME notwendig sein.

Die Borreliose ist eine weitere Erkrankung die durch Zecken übertragen werden kann. Gegen diese Bakterien gibt es jedoch keine Impfung.

 

Auslandsreisen

Bei Reisen in andere Länder sollte man unbedingt an den Impfschutz denken. In vielen Ländern wird der deutsche Hygienestandard nicht erreicht und das Infektionsrisiko ist besonders hoch. Lassen Sie Ihr Kind und sich vor einer Reise unbedingt vor den verschiedenen Infektionskrankheiten schützen!

Die Impfungen können in zwei Gruppen unterschieden werden:

  • Pflichtimpfungen unterliegen den internationalen Vorschriften und können bei direkter oder indirekter Einreise in ein Land verlangt werden. Diese Impfungen müssen in dem so genannten gelben Impfpass eingetragen werden.
  • Individuelle Impfungen sind freiwillig und werden den individuellen Gesundheitsrisiken des Reisenden angepasst.